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Warum zuerst planen und erst dann pflanzen?
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Der Garten ist ein Außenfreiraum, und als solcher benötigt er -wie die Innenräume eines Hauses- eine Struktur, die die Nutzbarkeit bestimmt.

 

Auch auf dem kleinsten Raum gibt es unzählige Gestaltungsmöglichkeiten.

Unter Einbeziehung der ästhetischen und praktischen Aspekte geht ein guter Gestalter auf die Bedürfnisse der Nutzer ein.

Der Gartenarchitekt ist ein Multigewerk aus künstlerischen und technischen Disziplinen in einer Person.

Er ist ein Ästhet, ein 3-D-Programmierer, ein Klimatologe, Botaniker, Gärtner, Ökologe, Geologe,…

…ein vielseitiger Techniker mit Kenntnissen über Kleinbauwerke und alle im Outdoor verwendbaren Materialien.

…und er sollte auch ein kleiner Mac Gyver sein…

Um ein harmonisches Ergebnis bei der Ausführung zu erzielen, sollten alle betreffenden Fächer bei der Planung beim Gartenarchitekt zusammenlaufen:

der Architekt des Bauwerkes, der Baumeister, der Vermesser, der Elektriker, der Erdbauer, der Gärtner, der Installateur, der Poolbauer, der Tischler, der Spengler, der Steinmetz,..

der Gartenarchitekt verfügt auch über baurechtliches Wissen, er ist ein kompetenter Kalkulator und Optimierer…

mit seiner Kreativität erzeugt er Formen, Farben, Bewegung, Stillstand, Geräusche, Stille, Sehnsucht und Frieden im Raum.

Schon die alten Ägypter, Griechen, und Römer, die wohlhabenden Bürger des Mittelalters und die Pflanzenliebhaber in England schätzten und gestalteten den kostbaren Platz innerhalb der schützenden Mauern und Zäune.

Die Gärten der Könige wurden von Architekten entworfen, die sie als Erweiterung der Häuser und ihrer Interieurs sahen. In ihnen spielte sich das gesellschaftliche Leben ab, mit Sport, Spiel, Theater, Kunst und Empfängen.

Im 18 und 19-ten Jahrhundert sprach man im Allgemeinen vom „Gartenkünstler“. Um 1900 ersetzte der Begriff „Gartenarchitekt“ diese Bezeichnung.

Gleichzeitig kam der Begriff „Landschaftsarchitekt“ auf, der auf das amerikanische „Landscape architect“ und das französische „architect-paysagiste“ zurückgeht. Allgemein üblich wurde diese Bezeichnung erst nach 1945.

In der heutigen pluralistischen Gesellschaft pendelt der Stil zwischen einer durchgestylten und einer wild-natürlichen Gestaltung.

In beiden Extremrichtungen sollte man nicht auf traditionelle und klassische Elemente verzichten (Kunstbaumschnitt, Kübelbepflanzung,..), in angepasster und ungezwungener Form.

Auch fremdländische Stilrichtungen (asiatisch, orientalisch) lassen sich im Einfluss auf Stein, Holz, Wasser und architektonische Pflanzenformen anwenden.

Ausschlaggebend für die Arbeit des Gartenarchitekts ist ein Gefühl für die Natur und das Verständnis, wie man Pflanzen zu ihrer vollen Entwicklung verhelfen kann.

Als erste Priorität gilt gleichwohl, dass der Grünraum leicht zu pflegen ist, und trotzdem das ganze Jahr über interessant bleiben muss.